Konzept
Wieder ist eine eher gewagter Entwurf umgesetzt. Der im Design konsequent durchgezogene Einbezug optimaler
Ergonomie hat einen Bass mit sehr "weiblichen" Linien entstehen lassen. Das für die Bespielbarkeit zwar
wichtige aber doch irgendwie unbenutzte obere Horn sollte eine Aufgabe bekommen. Dies ist mit der
Platzierung der Elektronik geschehen. Ein Vorteil dieser Anordnung ist vor allem der sichtbar bessere
Zugriff auf die Knöpfe. Die längere Kabelführung von Batterie und Ausgangsbuchse war aber glücklicherweise
weniger schwierig und störanfällig als befürchtet. Auch der Hals ist mit seiner gefächerten Mensur von
33.5 zu 36 Zoll der Ergonomie verpflichtet. Schlanker als die von mir bisher verbauten deutschen Produkte
spielt er sich etwas leichter. Nur mit dem Winkel der Fächerung bin ich nicht ganz zufrieden. Der rechte
Winkel der Bünde sollte eher am Neunten Bund als am Vierzehnten sein. Dies würde auch mehr Platz für Plucking
zwischen Halsende und Tonabnehmer schaffen.
Das eher hohe Gewicht des Moses Graphite Halses hat mich schon im Vorfeld das obere Horn genügend lange
planen lassen was sich im Spiel als optimal herausstellt. Der Bass lässt sich ermüdungsfrei spielen und hält
die gewünschte Position einwandfrei. Die Saitenlage kann wie von mir bevorzugt ideal tief eingestellt werden.
Dafür sind die ETS-Monorails im Korpus versenkt.
Um die Optik des schwarzen Halses weiter zu führen, habe ich den Hinten eingelassenen Tonblock erst schwarz,
und dann den Rest in seidenglanz lackiert. So mussten sich auch die Anbauteile in mattem Chrom dem Lack
angleichen.
Bauteile
- Korpus: amerikanischer und europäischer Walnuss
- Hals: Moses Graphite 33.5 zu 36 Zoll
- Tonabnehmer: Delano, 1 x SBC 5 HE, 2 x JSBC 5 HE
- Klangregelung: 2 Stück Noll TCM2 aktiv/passiv schaltbar
- Mechaniken: Gotoh Resolites, chrom matt
- Stege: ETS Monorails, chrom matt
- Knöpfe: ETS, chrom matt
- Gurthalter: Schaller Secure-Lock, chrom glanz
- Batteriefach: Gotoh BB-02 18V
- Oberfläche: PU-Lack in seidenglanz
- Gewicht: 4.4 Kilo
Klang
Das von mir gewählte Holz aus dem Stock eines amerikanischen Nussbaumes war erstaunlich leicht. Auch die
optisch zwar ansprechende aber inhomogene Struktur war ein Risiko was den Klang betrifft. Erst recht deshalb
war es ein Muss mit einem harten, dichten Holz für den Tonblock das Wagnis zu minimieren. Mutmasslich hat
sich das bewährt.
Der Grundklang ist eher basslastig und sehr warm mit jedoch noch genügend Mitten und Höhen. Ansprache und
Nachklang sind dank der durchgehend steifen Konstruktion aus Graphithals und Tonblock ohne Makel. Durch die
verschiedenen Saitenlängen sind die Schwingungen sehr homogen und das Spielgefühl gleichmässig. Ich bin
erneut überzeugt von den Vorzügen der gefächerten Mensur. Die Tonabnehmer von Delano haben sich schon lange
auch bei mir bewährt. Qualitativ ohne Makel, ausgewogen und mit genügend Ausgangsleistung.
Mit zwei 2-Band Vorverstärken von Noll lassen sich an den hinteren Singlecoils und dem vorderen Humbucker
die Bässe und Höhen einzeln regeln und so z.B. der warme basslastige des vorderen HB mit der höhenbetonten
Brillanz der hinteren SC per Panoramapoti stufenlos überblenden was alle Soundwünsche abdeckt.
Im Zusammenspiel mit der Band findet der Bass im Tieftonbereich seinen Platz und macht sich dort dominant breit.
Aggressive Präsenz ist nicht sein Ding und muss durch Schrauben an der Elektronik herausgekizelt werden. Auch
wenn ich ehrlich gesagt einen etwas mehr mitten- und höhenlastigen Klang mag macht das Teil insbesonders auch
durch seine superbe Haptik viel Spielfreude.
Soundfiles
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